Fragen Sie sich auch manchmal wie Sie am besten Texte für das Social Web schreiben können? Schreiben kann doch jeder – oder? In diesem Beitrag gebe ich Ihnen ein paar Tipps, wie Sie Ihre Texte für das Social Web optimieren können.
Wie lesen wir online?
Wenn Sie sich in Ihrem Umfeld umsehen, werden Sie recht schnell erkennen, dass die meisten Ihrer Mitmenschen mit Smartphone, Tablet und Desktop lesen. Doch das Lesen am Bildschirm ist nicht sehr angenehm, schnell ermüden unsere Augen. Untersuchungen haben ergeben, dass 70% der Internetnutzer mit dem Smartphone surfen – dort also auch lesen. Trotz Responsive Design (einem Design, das sich der Größe des Bildschirms anpasst), sind die Displays ganz schön klein und erschweren das Lesen.
Wie lesen wir in den sozialen Netzwerken?
In den sozialen Netzwerken werden uns Unmengen an Informationen zur Verfügung gestellt, die in einer unglaublichen Geschwindigkeit einprasseln. Alleine auf Facebook könnten uns mehrere hundert Beiträge erreichen, würden wir ständig weiterlesen. Bei Twitter erreichen uns die Nachricht noch weitestgehend ungefiltert – in Echtzeit. Eine enorme Überflutung an Informationen.
Welche Nachrichten lesen wir also? Unser Auge scannt in wenigen Sekunden den Bildschirm und unser Gehirn entscheidet ebenso schnell ob der Beitrag für uns relevant ist oder nicht. Oft bleiben wir an einem visuellen Reiz „hängen“, der in uns eine Emotion auslöst. Geleitet von dieser Emotion lesen wir dann den Beitrag. Dieses Wissen kann man sich zunutze machen, wenn man Texte für das Social Web erstellt.
1.) Suchen Sie einen ausdrucksstarken Bild-Aufhänger!
Auch wenn die Bebilderung Ihrer Texte eigentlich nicht wirklich etwas mit dem Schreiben direkt zu tun hat, sollten Sie sich bei der Auswahl Ihres Teaser-Bildes ein paar Extra-Minuten nehmen.
Suchen Sie ein Bild aus, das die Aufmerksamkeit Ihrer Leser weckt. Überlegen Sie genau, welche Emotion Sie bei Ihren Lesern auslösen möchten und wie diese Emotion durch einen visuellen Reiz ausgelöst werden kann. Manchmal liegt es auf der Hand, welches Bild zu Ihrem Text passt. Bei anderen Beiträgen müssen Sie ein wenig um die Ecke denken, um eine attraktive Verbindung zu Ihrem Thema zu kreieren.
Wichtig ist, dass das Bild Lust macht, Ihren Beitrag zu lesen.
2.) Put the Message first!
Ihre Leser sind anspruchsvoll – sie wollen von Anfang an wissen, warum sie Ihren Beitrag lesen sollen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Sie ihnen gleich zu Beginn ihre Frage nach dem „Warum“ beantworten. Erklären Sie ihnen, welchen Vorteil sie haben, wenn sie Ihren Beitrag lesen.
Schreiben Sie diese Erklärung nicht nur gleich zu Beginn, sondern auch in nur wenigen Sätzen. Denn nur so vermeiden sie, dass Ihre wertvolle Antwort auf diese ungestellte Frage hinter dem „mehr-Link“ (das ist der Link, der vor allem in Facebook-Beiträgen erscheint, wenn Ihr Inhalt zu lange ist, um ihn vollständig anzuzeigen) verschwindet. Über den „mehr-Link“ verlieren Sie übrigens bis zu 70% Ihrer Leser!
3) Nutzen Sie eine klare, einfache Sprache!
Sie sind der Experte in Ihrem Gebiet – Ihre Leser sind es nicht! Machen Sie es ihnen also nicht unnötig schwer und verwirren sie mit Ihrem Fach-Chinesisch. Klar ist: Sie müssen Ihre Branchensprache kennen, Ihre Leser wird es eher verwirren!
Nutzen Sie einen einfachen Satzbau: Subjekt -Prädikat – Objekt. Dadurch werden Ihre Beiträge leichter lesbar, leichter zu verstehen und vor allem schneller zu lesen. Durch einen komplizierten, verschachtelten Satzbau werden Sie einige Leser verlieren, weil sie sich nicht die Zeit nehmen werden, den Sinn zu verstehen. Sie werden entnervt zu einem leichter konsumierenden Beitrag wechseln – und vielleicht nie wieder kommen!
4) Keine Abkürzungen!
Es ist verlockend, schnell mal ein usw. oder ca. oder btw. in einen Beitrag einfließen zu lassen! Auch wenn dies noch ganz gängige Abkürzungen sind, lassen sie unseren Lesefluss stocken, wir kommen ins Stolpern und eventuell hören wir auch auf damit. Noch schlimmer sind aber Abkürzungen, die nicht so bekannt sind. Sie verhindern dann, dass dein Leser den Inhalt tatsächlich versteht!
Wenn Sie Texte für das Social Web schreiben, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie keine Abkürzungen nutzen, insbesondere solche, die nicht gelernt sind. Gerade bei der Zeichenbegrenzung von Twitter kommt es schnell mal vor, dass man zur Abkürzung greift. Um Ihre Reichweite aber nicht einzugrenzen, sollten Sie so verständlich wie möglich schreiben.
5.) Schreiben Sie kurz und knackig!
Texte für das Social Web sollten kurz und knackig sein. Schreiben Sie also keine Romane, konzentriere Sie sich auf Ihre Botschaft und reden Sie nicht um den heißen Brei! Ein Text, der viele Wörter enthält, aber seinen Inhalt nicht transportiert, wird bei Ihren Lesern nicht sehr gut ankommen.
Nutzen Sie eine aktive Sprache: Vermeiden Sie passive Verben, sprechen Sie Ihre Zielgruppe direkt an. Ein Beispielsatz könnte so aussehen: „Im Social Web wird viel Wert auf eine direkte Ansprache gelegt.“ (Passiv). Die „aktive“ Version könnte lauten: „Legen Sie bei Ihren Texten im Social Web Wert auf die direkte Ansprache.“ Durch die aktive Sprache schaffen Sie mehr Nähe zwischen Ihnen und Ihrem Leser. Dies entspricht nicht nur mehr den sozialen Netzwerken, sonder stärkt auch die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Leser.
6.) Keine SEO-Texte
Für Blogger ist SEO (Suchmaschinenoptimierung) Pflicht, aber es darf nicht so weit gehen, dass die Texte nur noch als Aneinanderreihung von Schlagworten (Keywords) gelesen werden. Deswegen ist es auch hier wichtig, zwar für eine angemessene Schlagwortdichte zu sorgen, aber den Inhalt, die Grammatik und die Lesbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn Sie guten, relevanten Inhalt schreiben, wird auch Google das erkennen und Sie entsprechend im Pagerank berücksichtigen.
7.) Jedes Netzwerk ist anders!
Wenn Sie Texte für das Social Web schreiben, werden Sie sehr schnell merken: Jedes Netzwerk hat seine ganz eigenen Gesetze. So verzeiht Twitter eine Abkürzung schon hin und wieder. Bei Facebook wäre es eher etwas kryptisch in Abkürzungen zu schreiben. Bevor Sie mit Ihren Beiträgen beginnen, schauen Sie sich die Gepflogenheiten in dem jeweiligen Netzwerk an. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Leser Sie auch verstehen!
Mein Fazit zu Texte für das Social Web:
Schreiben für die sozialen Medien ist kein Hexenwerk. Wenn Sie ein paar kleine Regeln beherzigen, werden Ihre Beiträge ihre Leser finden. Bei allem Regelwerk ist es aber auch wichtig, dass Sie sich selbst treu bleiben! Nutzen Sie Ihre Sprache, Ihre Wörter! Seien Sie authentisch! Nur so können Ihre Leser wirklich Vertrauen auf bauen.
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