Snapchat hat es,
Instagram hat es und jetzt auch der
Facebook-Messenger: Die „Dein Tag“-Funktion…. Mit ihr können Sie problemlos Ihren ganzen Tag dokumentieren. Ein kleines Foto von Ihrem Wecker, Ihrer Zahnbürste, Ihrem Weg zur Arbeit, Ihrem Mittagessen, den ersten Frühlingssonnenstrahlen bis hin zum Gute Nacht-Kuss für ihre Facebook-Freunde.
Und wie ich schon Snapchat getestet habe, habe ich auch die neue Funktion des Facebook-Messengers getestet. Und darüber berichte ich in diesem Beitrag.
Das Test-Setting: Urlaub
Für meinen kleinen Test habe ich mir eine entspannte Zeit ausgesucht – nämlich meinen Urlaub. Viel Zeit zum Fotografieren und Posten. Dafür hab ich mir dann auch ein wenig Datenvolumen fürs Ausland gebucht und los ging’s. Meine Familie, die (noch nicht beziehungsweise immer noch) nicht so Facebook-affin ist, war ein klein wenig herausfordernd – aber wer kennt das nicht? 😉
Die Funktion „Dein Tag“
Die Funktion steht Ihnen in der Facebook-App Messenger automatisch zur Verfügung. Sie öffnen den Messenger und schon bietet Ihnen Facebook an: „Poste über deinen Tag“ Mit einem kleinen Klick auf das Plus-Zeichen kommen Sie automatisch auf die Kamera und können unterschiedliche Fotos & Videos machen. Bei den spontanen Fotos und Videoas haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Filter darüber zu legen und können so Effekte erzielen.
Zusätzlich zu spontanen Fotos und Videos können Sie auch über Ihre Foto-Bibliothek Fotos und Videos hochladen. Die Bilder können Sie dann auf dem Handy speichern, auf Facebook posten oder eben in „Dein Tag“ veröffentlichen.
Meine Versuche mit dem neuen Tool
Gleich zu Beginn meiner Reise habe ich unterschiedliche Postings gemacht und mich gewundert, ob sich jemand meinen Tag ansieht oder ob ich nur produziere ohne Feedback zu erhalten.
Bilder vom Gepäck, Fotos vom Flughafen, von der Hotelanlage und diversen Ausflügen sind entstanden. Und siehe da, sie wurden auch gesehen, geliked und sogar beantwortet worden.
Im Gegensatz zu den öffentlichen Beiträgen in der Chronik, bekommt man die Antworten per Messenger und hat so die direkte Möglichkeit, auch Fragen im direkten 1 zu 1-Kontakt zu beantworten.
Wie hat sich mein Experiment angefühlt?
Während ich anfangs noch in der Urlaubseuphorie Spaß und Begeisterung am Fotografieren verspürte, merkte ich im Laufe meines Urlaubs eine gewisse Ermüdung in Sachen Posten. Die App zu öffnen, das Foto zu machen und dann auch noch einen Filter auswählen oder auch Text hinzuzufügen, dauerte mir irgendwann zu lange.
Hinzu kam, dass ich plötzlich auch einen anderen Blick für meine Umwelt bekam: Hab ich anfangs nur aus Spaß fotografiert, so fing ich plötzlich an, darüber nachzudenken, was denn ein gutes Motiv wäre. Das hatte zur Folge, dass es mir noch viel anstrengender vorkam.
Außerdem machen die Funktionen von Snapchat viel mehr Spaß – hier hat Facebook eindeutig noch Nachholbedarf!
Das Feedback auf meinen „Dein Tag“
Ich war tatsächlich überrascht, wie gut das Tool von den Facebook-Nutzern angenommen wird. Ich habe unglaublich viel spontanes Feedback bekommen, viele Likes gesammelt und auch einiges an privaten Nachrichten erhalten. Alle waren durch die Bank freundlich und begeistert von den Einblicken in meinen Urlaub.
Zuerst war ich auch begeistert und freute mich über so viel Anteilnahme und Feedback. Doch ich merkte auch schnell, dass es ganz schön viel Arbeit ist, sowohl kontinuierlich zu posten als auch kontinuierlich die Nachrichten auf meine Bilder zu beantworten.
Mein Fazit zu der Messenger-Funktion „Dein Tag“
Ich finde das Tool tatsächlich reizvoll. Innerhalb kurzer Zeit konnte ich sowohl Reichweite als auch Interaktionen steigern. Das Feedback war außerordentlich freundlich und ich bekam auch Feedback von Menschen, von denen ich es nie erwartet hätte – Sicherlich bietet sich das Urlaubsthema dazu auch an 🙂 Trotzdem habe ich mich irgendwann gefragt: Warum interessiert es andere, was ich esse? Interessiert es andere, was ich esse? Warum sollte ich überhaupt darüber posten?
Mit der Zeit hat mich diese Funktion irgendwie auch schnell überfordert . Zeitlich wurde mir der Aufwand schnell zu viel, mir gefiel auch nicht, dass sich mein Blickwinkel veränderte und ich klar vom Urlauben abgehalten wurde. Deswegen habe ich das Projekt dann auch zugunsten des Erholungseffekts beendet.
Allerdings sehe ich auch tatsächlich eine Chance darin, dieses Tool zur Erhöhung der Reichweite und des Dialoges zu nutzen. Die Frage ist nur, wie man es nutzen möchte.
Meine Tipps zur Nutzung
Wenn Sie dieses Tool für sich nutzen wollen, sollten Sie sich vorher ein paar Fragen stellen:
- Wer soll Ihre Beiträge sehen können? Welche Privatsphäre-Einstellungen wollen Sie vornehmen?
- Was wollen Sie veröffentlichen? Was ist Ihre Story? Wie viel wollen Sie von sich zeigen? Wie privat wollen Sie sich zeigen?
- Was ist Ihr Ziel? Was möchten Sie damit erreichen? Möchten Sie überhaupt etwas damit erreichen?
- Haben Sie auch die Zeit, sich mit den eingehenden Nachrichten zu beschäftigen? Oder ist es Ihnen vielleicht auch nicht wichtig, Ihren Facebook-Kontakten zu antworten?
Ich denke, dass diese Funktion auch im beruflichen Zusammenhang Vorteile bieten kann, wenn Sie Spaß an ihr finden und es Sie nicht zu viel Zeit kostet. Dann sollten Sie sich aber auch einen genauen Plan darüber machen, was Sie erreichen wollen und was Sie inhaltlich zu bieten haben. Sie sollten für Ihree Freunde auf jeden Fall einen Mehrwert bieten.
Nachbemerkung: Zeitgleich habe ich in meinem Urlaub endlich
Der Circle: Roman von Dave Eggers zu Ende gelesen und dort geht es zu einem großen Teil darum, für alle transparent zu sein und wie sich ein Mensch verändert, der den ganzen Tag von allen gesehen/beobachtet werden kann. Mein Experiment hatte für mich durchaus Parallelen, auch wenn es nicht direkt vergleichbar ist. Nicht nur deswegen bin ich nach wie vor der Meinung: Man muss nicht jeden Social Media Trend mitmachen und man darf auch gerne mal etwas tiefgründige Gedanken zur Nutzung der Social Media schürfen 🙂
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